La Fontana di Trevi: Der berühmteste Brunnen der Welt

Shownotes

Mit "La Dolce Vita" setzte Frederico Fellini dem Denkmal ein Denkmal: Spätestens seit Film-Ikone Anita Ekberg im Jahr 1960 Marcello Mastroianni darin zum Bad verführte, ist die Fontana di Trevi in Rom der wohl berühmteste Brunnen der Welt. Erbaut hat ihn im 18. Jahrhundert der Architekt Nicola Salvi - damals renommiert, heute völlig unbekannt. Wer war er? Und was passiert mit all den Münzen, die bis heute all die Rom-Touristen über die Schulter in das Becken werfen?

In dieser Podcast-Folge krempeln Marko Rösseler und Martin Herzog die Hosenbeine hoch und steigen zusammen mit WDR-ZeitZeichen-Kollegin Irene Dänzer-Vanotti in die Fluten, um genau das herauszufinden. Vor der Fontana di Trevi treffen sie auf Christiano Marchegiani, der wie kein anderer die Geschichte dieses plätschernden Kunstwerkes erforscht hat - von den ersten Entwürfen seines heute nahezu unbekannten Erbauers, Nicola Salvi, über die wohl berühmteste Badeszene der Filmgeschichte bis heute.

Steigt mit uns in den Trevi Brunnen! So viel können wir versprechen: Wer sich nicht nass macht, hat was verpasst…

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Weitere Links zum Trevi-Brunnen:

WDR-ZeitZeichen 6. August 1697 – Architekt Nicola Salvi wird geboren

Ausschnitt aus dem Film "La Dolce Vita" von Frederico Fellini

Persönliche Website des Kunsthistorikers Christiano Marchegiani

Transkript anzeigen

GM Trevi Brunnen DOWNMIX.wav

00:00:03: Marko Es klingt ein bisschen wie ein Wasserrohrbruch.

00:00:06: Martin Ist es aber, glaube ich nicht. Dafür stehen zu viele Leute in der Gegend rum.

00:00:10: Marko Es ist laut. Es sind viele - Menschen.

00:00:14: Martin Irgendwo sind wir. Wo sind wir?

00:00:16: Irene Wir sind mitten in Rom, Fontana di Trevi: Ein Brunnen, der einen ganzen Platz ausfüllt und wirklich ein Kunstwerk ist.

00:00:26: Marko Und über den wollen wir heute reden.

00:00:28: Martin Den vermutlich berühmtesten Brunnen der Welt.

00:00:31: Irene Und über seinen Erbauer.

00:00:38: Intro Die Geschichtsmacher. Von den Autorinnen und Autoren des Zeitzeichen.

00:00:56: Ausschnitt aus La Dolce Vita Katze: Miau.

00:01:19: Anita Ekberg Oh, Hallo!

00:01:19: Marko Und jetzt sind wir wieder an diesem Brunnen. Diesmal ist er schwarz weiß und wir haben eine schöne Frau mit einer Katze auf dem Kopf davor.

00:01:27: Martin Die hat die wirklich auf dem Kopf, ne.

00:01:29: Irene Die hat dieses Kätzchen auf dem Kopf. Wenn diese Szene beginnt, ein weißes Kätzchen. Dann pflückt sie dieses Kätzchen vom Kopf. Und dann begibt sie sich auf diesen Platz, wo dieser Brunnen ist. Nachts...

00:01:48: Marko Es verschlägt ihr die Sprache.

00:01:48: Irene Es verschlägt er die Sprache und es ist auch so, also wenn man diesen Brunnen sieht, selbst wenn man weiß, dass es ein großer Brunnen ist. Jedes Mal, wenn du dich dem näherst, denkst du wieder, kriegst du so einen Schreck. Und sie sagt.

00:02:01: Anita Ekberg My goodness. Marcello! Come here.

00:02:12: Marko Und sie sieht verdammt gut dabei aus. Und dann? Dann. Nein, sie macht sich nicht nackig, aber sie steigt in den Brunnen und mit Kleid und dann ruft sie immer: Marcello, Marcello! Und wir rufen Irene, Irene Dänzer-Vanotti, schön, dass Du heute bei uns bist!

00:02:29: Irene Genau das - so ungefähr war das. Das ist der Film La Dolce Vita, der 1960 in die Kinos kam, also Ende der 50er Jahre gedreht wurde. Und wenn sie da so in diese Fluten steigt, dann ist sie natürlich sehr erotisch. Und die Liebesszene, die dann kommt, Marcello - Marcello Mastroianni, der saß vorher noch auf der Steinbank um den Brunnen rum, die auch jetzt noch da ist, hat einen Espresso in der Hand. Er sitzt so ein bisschen eigentlich verloren da und steigt dann zu ihr ins Wasser, und sie küssen sich. Aber es ist doch eine sehr schüchterne Szene, irgendwie. Aber gut, wir sind 60 Jahre später.

00:03:11: Martin Und plötzlich ist dann Tag.

00:03:11: Irene Und plötzlich ist Tag und es steht - die latschen eigentlich dann mehr aus diesem Brunnen, als dass sie steigen - also der Zauber ist total weg. Und dann steht oben am Brunnenrand ein junger Mann. Man sieht ihn von hinten neben einem Fahrrad. Also es sieht so aus wie...

00:03:29: Marko Mit so einer Pizza-Box in der Hand.

00:03:36: Irene ...damals gab es noch keine Pizza-Boxen. Aber...

00:03:36: Martin Der aber neben Anita Ekberg und Marcello Mastroianni der einzige Mensch an diesem Brunnen ist, das ist, glaube ich, etwas, was die beiden in dem Film erleben dürfen, was sonst kein Mensch erlebt, nämlich einen menschenleeren Trevi Brunnen.

00:03:49: Irene Genau, genau.

00:03:50: Marko Irene - Du hast über diesen Trevi Brunnen ein Zeitzeichen gemacht.

00:03:54: Irene Ganz genau. Das war am 6. August 2022, weil der Erbauer, den man eben gar nicht kennt, von dem übrigens auch nirgends der Name steht, es stehen die Namen dick und fett der Päpste, die diesen Brunnen initiiert haben. Der Name von Nicola Salvi, das ist der Erbauer. Der steht nirgends. Und das ist für diesen Mann auch, glaube ich, ganz typisch.

00:04:21: Martin Und du hast nachgeguckt, ob der Name irgendwo steht.

00:04:24: Irene Ich habe selber geguckt und habe aber den Experten, den ich ausfindig gemacht habe, sicher derjenige, der wahrscheinlich auf der ganzen Welt diesen Nicolas Salvi jetzt in unserer Zeit am besten kennt. Der hat mir versichert, dass der Name nirgends steht.

00:04:40: Marko Du bist also für ein Zeitzeichen, eine Sendung des Westdeutschen Rundfunks, die täglich läuft und an historische Ereignisse erinnert und eine Viertelstunde lang ist, dafür bist du nach Rom gefahren. Und warst sozusagen - gebadet hast Du wahrscheinlich nicht im Trevi-Brunnen?

00:04:53: Irene Nein, das darf man nicht.

00:04:54: Marko Aber du bist bis hin gefahren.

00:04:55: Irene Ich bin bis hin, bin auch bis an den Rand. Und dann war ich auch drei, vier Mal da in diesen drei Tagen, weil ich mir das erstmal selber noch anschauen wollte. Ich muss sagen, ich war vorher schon mal in Rom, war aber eine - oder bin eine bis dahin der Touristinnen, die denken: Ne, Trevi-Brunnen, das ist so eine Touristenfalle. Ja, da geht man nicht hin, da gehen die Busreisen hin. Ja, muss ich sagen, ein bisschen snobby, also deutlich snobby. Aber tatsächlich eben habe ich gelernt, dass es ein großes Kunstwerk ist.

00:05:30: Marko Du hast diese Reise privat bezahlt.

00:05:35: Irene Ja. Genau.

00:05:35: Marko Also, genau. Zeitzeichen ist eine Sendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Damit haben wir nichts zu tun. Wir sind ja die Geschichtsmacher. Wir reden aber immer wieder mit Autoren des Zeitzeichens. Hat der Sender das bezahlt?

00:05:46: Irene Nein.

00:05:49: Marko Du hast es einfach so gemacht, hast dein Geld zusammengekratzt und hast eine Reise nach Rom gemacht.

00:05:53: Irene Ja.

00:05:54: Marko Wie schön, weil du mehr über Herrn Salvi erfahren wolltest.

00:05:57: Irene Ja, ich fand es einfach jetzt toll, über diesen Brunnen was zu erfahren. Ich fand es schön, dass ich den Experten, der selber auch nicht in Rom lebt sondern in den Marken, das ist also an der Wade des Stiefels, also Ancona, da die östliche, die Adria-Seite. Und der hat sich an diesem Tag im Juli - knallheisser Tag - um 5:00h früh in einen Bus gesetzt, um um 8:30 in Rom am Bahnhof Termini zu sein.

00:06:28: Marko Dort hattet ihr dann das Rendezvous.

00:06:29: Irene Yes.

00:06:30: Marko Und seid zum Brunnen.

00:06:31: Irene Genau. Wir sind dann gegangen. Auch im Übrigen: Es gibt ja - natürlich, ist eine Binse - wahnsinnig viele Brunnen in Rom. Die meisten sind älter als der Trevi Brunnen. Wir sagen vielleicht erst schon mal kurz, das kommt nachher gleich noch mal: Zeitzeichen, wie du schon sagtest, hat ja immer einen Stichtag und das war der Geburtstag von Herrn Salvi am 6. August im Jahr 1697, also 325 Jahre her, ist er geboren. Und die vielen anderen Brunnen sind in dem 17. Jahrhundert, an dessen Ende er geboren ist, überhaupt gebaut worden von einem Herrn Bernini.

00:07:12: Marko Den findet man in Rom überall. Der ist allgegenwärtig.

00:07:15: Irene Der ist absolut allgegenwärtig. Und er hat viele Brunnen gebaut. Und auf dem Weg vom Bahnhof Termini, jetzt komme ich zu unserer Geschichte zurück: Christiano Marchegiani, so heißt der Experte, und ich, wir sind da also gegangen, und da geht man schon eine Straße, die heißt schon "Straße der vier Brunnen", und da sind auch mehrere Brunnen von Bernini. Und dann kommt man in die Gegend, wo der Film Dolce Vita ist, aus dem wir eben den Ausschnitt hörten, gedreht worden ist.

00:07:45: Martin Jetzt für die Leute, die weder den Film Dolce Vita gesehen haben, noch vielleicht mal in Rom gewesen sind, um sich den Brunnen anzuschauen. Warum - du hast ja eben selber gesagt, es gibt tausende von Brunnen in Rom - warum ist der denn jetzt so berühmt? Also, was macht ihn aus?

00:08:01: Irene Also erst mal die Größe. Er ist 50 Meter so im Durchmesser, ist ein ganzer Platz, der ausschließlich dieser Brunnen ist. Da ist eben nur noch dieser Rand. Und wo die Menschen sich heute drängen. Und sogar Nicolas Salvi hatte schon das in seinen Plan eigentlich einbezogen, dass Menschen darum da dazugehören zum Gesamtbild. Ja, und Christiano Marchegiani, Kunsthistoriker, spricht von einem Gesamtkunstwerk und nimmt auch das deutsche Wort "Gesamtkunstwerk", weil es ist so: Er sagt, dass alle Sinne davon angesprochen werden. Und wir können vielleicht jetzt mal hören, wie er selber beschreibt, wie er seinen ersten. Als er das erste Mal sah, da war er als Junge in Rom.

00:08:51: Christiano Marchegiani O-Ton

00:08:59: Übersetzung Der gefühlsmäßige Eindruck war überwältigend. Er ergreift Besucher jede Art. Von dem Jungen, der noch keine Ahnung hat, bis zu dem Experten, der die Geschichte all dieser Monumente und Denkmäler studiert. Es ist jedes Mal wieder eine große Überraschung und sehr bewegend. Es ist immer wieder ein großes Geheimnis, wie es alle umfassenden Kunstwerke haben. Ein Gesamtkunstwerk.

00:09:42: Martin Ein Gesamtkunstwerk, das deutsche Wort. Was macht es zu einem Gesamtkunstwerk? Beschreib doch mal, was sieht man denn da eigentlich, wenn man davor steht?

00:09:48: Irene Also zunächst mal: Es ist ein... hinter dem Brunnen ist ein Palast. Und es sieht aus, als würde der Brunnen tatsächlich aus diesem Palast rauskommen. So ist es auch gebaut worden. Also als Nicola Salvi dann um 1720, ungefähr, 1730, vielleicht damit begann, da stand da schon ein Palast und dann hat er künstliche Felsen daran gebaut. Dann sind Statuen, die alle das Wasser symbolisieren. Da ist eine Neptun-Statue. Dann ist links unterhalb von dem Neptun ein Pferd, was sich aufbäumt, was also die zerstörerische Kraft des Wassers bedeutet. Und daneben ist ein friedlicheres Pferd, was die lebensfreundliche Kraft des Wassers symbolisiert. Gesamtkunstwerk auch weil der Klang, den wir ja eben auch gehört haben, mit zu dem Werk dazu gehört. Das sind kleine Wasserfälle innerhalb dieses Brunnens, so dass er natürlich...ja, dass immer das Rauschen zu hören ist. Und dann noch verschiedene Wassertiere, Muscheln und eben es ist diese Größe, die überwältigend ist.

00:11:09: Martin Also ihr seid dann beide da zu diesem Brunnen hingegangen. Und was war der Eindruck? Touristen-Nepp oder doch Kunst?

00:11:17: Irene Nein, ein großes Kunstwerk, großes Kunstwerk, wenn man sich damit näher beschäftigt. Natürlich auch die Statuen sind ja weiß, also in hellem Marmor und sind großartig gearbeitet. Und diese künstliche Landschaft, die, wie Herr Marchegiani sagte, sich an der idealen Landschaft, die die Dichter besungen haben, orientiert, die arktische Landschaft. Nein, nein, das ist ein großes Kunstwerk, das ist gar keine Frage.

00:11:47: Marko Aber es ist auch voller Touristen...

00:11:49: Irene ...es ist auch voller Touristen.

00:11:51: Marko So einsam wie Anita Ekberg kannst du da nicht sein?

00:11:54: Irene Nein, war ich auch nicht. Und ich habe natürlich auch Touristen gefragt. Also man muss natürlich als erstes sagen, was viele, die nach Rom kommen und sich überhaupt nicht für Herrn Salvi und auch nicht für Neptun und vielleicht noch für die Pferde Statuen interessieren, gehen zu dem Brunnen, um da Geld rein zu werfen, weil das Glück bringen soll, dass man da Geld reinwirft. Und vor allem soll es symbolisieren, dass man wiederkommt.

00:12:25: Marko Das muss man, glaube ich, irgendwie - da gibt es ein Ritual: Man darf das nur über rechte oder linke Schulter und man darf nicht nach hinten gucken oder so etwas.

00:12:31: Irene Weiß ich selber auch nicht.

00:12:34: Marko Aber die Leute stehen da und dann schmeißen die Geld rein...

00:12:36: Irene Genaul. Es sollen am Tag 3.000 € da rauskommen, also zusammenkommen.

00:12:43: Martin Da hat sich die römische Stadtregierung wahrscheinlich eine schöne Story ausgedacht, dass das Glück bringt und einen wieder nach Rom zurückbringt.

00:12:51: Irene Ja, ja. Es heißt, dass das der Caritas zugute käme.

00:12:59: Marko Aber das heißt, da steigt jemand in den Brunnen und sammelt das dann ein.

00:13:03: Irene Nachts wird es, so lang habe ich nicht ausgeharrt, aber es wird regelmäßig eingesammelt.

00:13:08: Marko Danach kommt Anita Ekberg und badet wieder und am nächten Morgen alles wieder wie vorher.

00:13:14: Martin Und täglich grüßt das Murmeltier.

00:13:17: Irene Und tagsüber darf man, dürfte heute auch Anita Ekberg da sicher nicht rein. Da stehen überall - also an einer Stelle, die so auf dem Straßenniveau ist, was oberhalb des Brunnens ist, also vielleicht drei, vier Meter höher, wo man einen schönen Blick auch über den ganzen Brunnen hat, da stehen immer Polizisten, Polizistinnen auch und pfeifen immer so einen Doppel-Pfiff, wenn sich jemand dem Brunnen nur - also der Wasserfläche nur nähert.

00:13:46: Marko Haste versucht?

00:13:47: Irene Nein, ich. Nein, nein. Ich war doch hier die freundliche, schüchterne Reporterin. Aber ich hab gesehen, wie andere da zurechtgewiesen wurden.

00:13:57: Marko Dieses Vorbild dieser schönen Frau aus La dolce Vita, das ist schon... man möchte da rein...

00:14:03: Irene Man möchte da.

00:14:04: Marko Das Wasser sieht auch schön aus.

00:14:05: Irene Wahnsinn. Das sieht also ganz...

00:14:07: Marko So bläulich.

00:14:10: Irene Gut, das ist, weil er gestrichen ist bläulich: der Untergrund. Aber klar ist, man möchte da rein. Natürlich. Zumal es also, als ich dort war, affenheiß war und da schon, das hätte gut getan, Aber, aber jedenfalls, ich habe natürlich, wollte euch ja auch und für die Sendung im WDR auch ein paar Stimmen von Menschen mitbringen. Habe einige gefragt, manche sagten, ne sie können nur Spanisch. Deutsche habe ich lustigerweise gar nicht getroffen, die jetzt da standen. Aber einen Herrn aus Holland, der auch eine schöne Geschichte hat.

00:15:02: Niederländischer Tourist O-Ton.

00:15:07: Irene Also der Herr erzählt, dass er auf seiner Hochzeitsreise zum ersten Mal in Rom war und Geld in den Brunnen geworfen hat. Und siehe da, er ist wiedergekommen eben mit seiner Tochter, um ihr das zu zeigen und die hat dann auch Geld reingeschmissen. Es ist auch lustig zu beobachten, wie viele wahrscheinlich, also ich mein Araber, Iraner, Familien aus der ganzen Welt da stehen und dann sich zum Foto hin drapieren. Also man hat schon auch was zu sehen als.

00:15:43: Marko Es ist eine Menge los.

00:15:44: Irene Es ist eine Menge los, Menschen aus der ganzen Welt stehen da rum um diesen Brunnen.

00:15:50: Marko Und nach Rom möchte man ja auch wieder kehren. Hast du auch eine Münze reingeworfen?

00:15:54: Irene Diesmal nicht.

00:15:56: Marko Ne, ne...

00:15:56: Irene Ich weiß, ich komm nach Rom. Münze hin oder her: Ich war tatsächlich - auch ein bisschen seltsam - aber ich war, ich hatte es mir vorgenommen und war dann aber mit der Frage, wie finde ich Gesprächspartner? Wie spreche ich mit Herrn Markeghiani? War ich so absorbiert von den großen Fragen der Kunstgeschichte, dass ich meine Münze vergessen hab. Aber ich komm da wieder, da gibt es überhaupt keine Sorge.

00:16:21: Marko Wie sah es denn eigentlich, bevor dieser Brunnen da war? Ich meine, du bist ja dann eingetaucht - nicht ins Wasser, sondern in die Geschichte dieses Brunnens. Und die Frage ist ja okay: Der sieht zwar toll aus, der kommt aus diesem Palast raus, ist sicherlich ein Augenschmaus. Man möchte drin baden, aber was war vorher da und warum wurde er gebaut?

00:16:42: Irene Es war so, dass es eine Wasserleitung schon um das Jahr um Christi Geburt, also unter dem Kaiser Augustus, dem, was wir das Jahr null nennen könnten, was es ja bekanntlich nicht gibt. Also um die Zeitenwende rum wurde Wasser aus den Abruzzen, also aus dem nahe gelegenen Gebirge, in die Stadt Rom gebracht, auf dieser Wasserleitung, einem Aquädukt eben. Und es war besonders reines Wasser, und deshalb heißt der Platz auch Trevi Brunnen, weil drei Wege Tre vie - dahin führten.

00:17:17: Marko Nicht alle Wege führen, doch - alle Wege führen nach Rom. Aber nur drei Wege zum Trevi Brunnen.

00:17:27: Irene Genau so. Im Gegensatz zu tutte vie...

00:17:29: Marko Sonst hieße er ja tutte vie Brunnen.

00:17:34: Martin Das wäre aber auch albern.

00:17:35: Irene Das war total albern.

00:17:36: Marko Also der Trevi-Brunnen. Das Wasser kommt aus den Abruzzen?

00:17:40: Irene Genau. Und es war ein besonders reines Wasser. Das war auch Trinkwasser. Es war so, dass dann im Mittelalter diese wahrscheinlich - selbst ein römischer Aquädukt, was von den besten und sorgfältigsten Handwerkern des römischen Reiches erbaut wurde, wird irgendwann mal ein bisschen brüchig. Und im Spätmittelalter, ne nach der Renaissance im Jahr 1700 rum, war das eben nur noch ein Rinnsal, was die Stadt erreichte. Und da war ein Papst. Zu dieser Zeit muss man sagen, haben die Päpste - wir können gar nicht glauben, dass das in gutem Sinn für die Menschen gemeint ist - aber war es damals vielleicht, haben die Päpste in das Leben der Stadt Rom eingegriffen im Sinn von, dass sie sagten: Upps, wir brauchen doch im Zentrum der Stadt, brauchen wir bessere Wasser, also mehr Trinkwasser, besseres Trinkwasser. Deshalb wurde dieser Aquädukt wieder repariert und in Gang gesetzt. Wasser aus den Abruzzen kam da wieder an und Papst Clemens der zwölfte, der war also nach 1720 ungefähr war der Papst, der hat einen Wettbewerb ausgeschrieben für einen Brunnen auf diesem nicht so sehr großen Platz im Vergleich jetzt zu anderen Plätzen. Und hat auch gleich eine Lotterie ins Leben gerufen, damit er den auch schön bezahlen kann.

00:19:10: Marko Aber der hat nicht in die eigene Tasche gegriffen, sondern er hat da ein Trick, eine Lotterie Lotterie.

00:19:15: Martin Das hat man, glaube ich, ich kenne das aus London auch. Das hat man seit dem Mittelalter immer gerne gemacht. Wenn irgendein großes Bauprojekt war, dann hat man erst mal eine Lotterie ausgeschrieben. Dann haben die Leute Geld dafür gegeben und ein paar haben dann auch was gewonnen. Und damit hat man dann Bauwerke finanziert. Das scheint in Rom dann auch gängige Praxis.

00:19:32: Irene Ich meine, das ist an sich, wird man sagen, philosophisch betrachtet günstiger als das: der Petersdom ist ja durch diesen Ablasshandel finanziert worden, der Brunnen durch eine Lotterie also, für mich als Protestantin ist das vorzuziehen.

00:19:48: Marko Der war dann in der Tat dafür da, dass frisches Wasser wieder in die Stadt Rom kam. Das heißt, dieser Brunnen war am Anfang in der Tat konzipiert, dass man ihn benutzte, also in Sinne von: Da holte man sich Wasser.

00:20:00: Irene Ja, und und das ist im Übrigen heute auch noch so, dass in Rom überall so kleine Wasserstellen sind, wo Trinkwasser ist. Ich habe mir ehrlich gesagt nicht getraut, es zu trinken, aber aber.

00:20:12: Marko Man könnte das Wasser aus dem Trevi-Brunnen, das könnte man trinkt?

00:20:15: Irene Könnte man wahrscheinlich trinken. Also ob es das heute ist, das weiß ich nicht. Es ist muss heute eine Umwälts-Anlage auch sein. Es wäre ja sonst ein vollkommener Irrsinn, wenn das Wasser sofort immer wieder ja, heute ist es wahrscheinlich. Heute ist sicher eine Umwälz-Anlage.

00:20:28: Marko Es war auf jeden Fall dafür da, dass Wasser in die Stadt kam. Frisches Wasser aus den Abruzzen.

00:20:34: Irene Genau.

00:20:34: Marko Eine gute Tat, dieser Brunnen.

00:20:35: Irene Eine gute Tat. Und dann wurde eben ein Wettbewerb ausgeschrieben. Und Nicola Salvi, der ja dann ein junger Architekt war. Heute - kurioserweise - kennt eben den Namen niemand mehr.

00:20:53: Marko Bernini kennt jeder.

00:20:54: Irene Bernini kennt jeder. Michelangelo, der die Kuppel auf dem Petersdom gebaut hat, kennt sowieso auch jeder. Und Nikola Salvi war aber ein geachteter Architekt, war gut ausgebildet in Rom, in der Akademie, und Christiano Markeghiani hat die Familiengeschichte von Nicola Salvi erzählt. Und das kann man jetzt auch direkt mal hören.

00:21:19: Christiano Marchegiani O-Ton

00:21:23: Übersetzung Marchegiani Nicola Salvi ist ein Architekt, der Ende des 17. Jahrhunderts in Rom geboren wurde. Salvi ist klassisch ausgebildet. Er gehörte sowohl der Architekten-Klasse der Kunstakademie an, als auch der Accademia Arcadia, einer Gemeinschaft von Dichtern. Seine Brüder und sogar seine Schwestern waren Maler. Es war also eine Künstlerfamilie, in der er Architekt war. Er hat sich mit Mathematik beschäftigt. Er hat die Architektur des 14. und 15. Jahrhunderts, also der Renaissance, studiert. Er hat den klassischen Architekten Palladio verehrt und natürlich Michelangelo.

00:22:02: Irene Wenn wir uns jetzt vorstellen: Wie sieht Rom aus in der Zeit, in der Nicola Salvi aufwächst? Wir sagten ja schon, dass es Beginn des 18. Jahrhunderts, also 1720, ist er ja dann ein junger Mann. Erstens wird Rom überragt von der Kuppel, die Michelangelo gebaut hat, der Kuppel des Petersdoms. Dann gibt es überall die Plätze, die - du sagtest es schon - Bernini gebaut hat. Bernini war auch sowohl Architekt als auch Bildhauer. Und zum Beispiel der große Brunnen, wunderbarer Brunnen an der Piazza Navona: Der Vier-Flüsse-Brunnen, wo die vier Flüsse der damals bekannten Kontinente auch von Figuren dargestellt werden. Das ist Bernini. Bernini ist überschäumend, ist bunt, ist also jetzt nicht farbig. Die sind nicht farbig angemalt. Aber Bernini ist irgendwie das volle Menschenleben und ein bisschen mehr, was man ja mit Italien auch oft verbindet, das ist das volle Leben. Und da kommt noch ein bisschen was obendrauf. In dieser Atmosphäre, mit diesen optischen Eindrücken wächst dieser junge Mann Salvi auf und wir sind ja jetzt im Spätbarock bei Bernini, im 17. Jahrhundert Barock, dann im 18 Jahrhundert Spät-Barock. Da findet er eine ganz eigene Bildsprache, Sprache für diesen Brunnen, die nicht so voluminös ist wie Bernini, auch bescheidener, wenn man so will und aber eben sehr besonders durch doch die Größe, die er sich zutraut. Man muss sagen, und das finde ich irgendwie sehr berührend, dass Nicola Salvi ein offenbar sehr bescheidener Mensch war, auch kränklich, also jemand, der eigentlich mit seiner Persönlichkeit durchaus im Kontrast steht zu diesem großen Werk und diesem populären Werk, was er geschaffen hat. Man hat ihn sich wohl als kleinen Menschen vorzustellen, der anerkannt war, wie gesagt, als Architekt zu seiner Zeit. Er hatte auch den Auftrag, in Lissabon eine Kirche zu bauen, hat das dann aber - er ist einmal da hingefahren mit dem Schiff nach Portugal - hat das aber alles abgebrochen, weil er seine ganze Kraft auf diesen Brunnen ausrichten wollte. Und die Kraft war nicht sehr groß. Also er hat tragischerweise gar nicht mehr erlebt wie der Brunnen, dass der Brunnen eröffnet wird.

00:24:56: Martin Das heißt, der Trevi Brunnen ist auch letztendlich das einzige Vermächtnis von Salvi, weil er zu nichts anderem mehr gekommen ist.

00:25:05: Irene Er hat dem Brunnen eben seine ganze Kraft gewidmet. Er hat noch andere Gebäude gebaut, sonst wäre er ja auch sicher gar nicht in der Lage gewesen, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen und den zu gewinnen. Aber es sind eben keine Monumentalwerke, die jeder kennt. Also zum Beispiel in einer Kirche in Rom hat er den Hochaltar gebaut. Er hat eine Fassade einer Kirche gebaut, aber nicht eben wie jetzt die die Kuppel von Michelangelo, die jeder mit diesem Künstler verbindet, oder eben diese Brunnen von Bernini, zu schweigen von Kunstwerken von Leonardo da Vinci, also den großen Künstlern der Renaissance. Von ihm ist dieser Brunnen. Und tragischerweise ist sein Name da nirgends zu finden. Deshalb ist das Werk bekannt. Nicola Salvi aber kaum.

00:25:59: Martin Was ich ja kurios finde. Du hast eben gesagt, was zu finden ist, sind die Namen der Päpste, die diesen Brunnen haben erbauen lassen. Jetzt sind das aber ja nun nicht gerade christliche Motive, die da verbaut sind. Also wenn der Gott des Wassers hat jetzt mit dem Christentum wenig zu tun. Also das ist schon ein bisschen kurios, dass da diese heidnischen Motive dann eine Rolle spielen.

00:26:23: Irene Ja, also da ist dann wieder, kann man wahrscheinlich sagen, doch noch ein ferner Ausläufer der Renaissance, insofern, dass man sagt, dass man das römische Leben hat wiedererstehen lassen. An sich die Brunnen von Bernini haben auch vielfach keine christlichen Motive wie dieser, dieser Flüsse-Brunnen oder dann einer ziemlich in der Nähe, der hat zurzeit so'n Delfin auf dessen Flosse, dann aus dem, der dann das Wasser kommt. Nein, das ist wahr. Es ist kein christliches Motiv. Es sind Allegorien. Aber, und das sagt jetzt eine italienische Touristin, die ich auch fragen konnte, dass das doch eigentlich eine von ganz wenig Plätzen in ganz Italien ist. Der Glück bringt.

00:27:14: Italienische Touristin O-Ton

00:27:35: Irene Sie sagt eben - eine Frau, die mit ihrem Partner, Freund aus Mantua gekommen war, um sich an diesem Sommertag den Brunnen anzuschauen - dass es in Italien ganz wenige Plätze gibt, von denen es heißt, dass sie Glück brächten. Und es soll eben Glück bringen, da zu sein und zumal Geld rein zu werfen. Und deshalb sei die Fontana di Trevi für Italiener eigentlich ein heiliger Ort, weil er eben Glück bringt.

00:28:05: Martin Ein heiliger Ort sogar.

00:28:10: Irene Ja.

00:28:10: Marko Da hat dieser Bernini so ziemlich jeden Platz in Rom gestaltet. Und jetzt macht dieser Salvi ein. Und das wird der heilige Ort. Er muss ja irgendwas Besonderes gehabt haben, dieser Salvi.

00:28:22: Irene Ja, also, das Besondere daran ist, dass eben dieser, dieser ganze Platz von dem Brunnen ausgefüllt ist. Und wir hatten den Namen Bernini jetzt schon öfter erwähnt. Das muss man auch, weil er eben Rom, so wie du sagst, sehr geprägt hat. Vor allem dadurch, dass er der Architekt des Petersplatzes ist. Der Petersdom wurde vor Bernini gebaut, aber dann hat er diesen wunderbaren Platz, der so diese Säulenhallen...

00:29:00: Marko Die Kolonnaden.

00:29:01: Irene Genau, in der Mitte der Obelisk. Und Christiano Markeghiani, der Kunsthistoriker, sagte, dass Bernini mit dem Petersplatz eine weltumspannende Umarmung zeigen wollte. Was ich einen sehr schönen Gedanken finde ist, oder eine sehr schöne Tatsache, dass zu dessen Zeit, also im 17. und dann bis ins 18., 19. bis ins 20. Jahrhundert der Petersplatz von Häusern umstanden war, so dass, und das war auch Berninis Plan, Menschen durch enge Gassen sich diesem Platz nähern und der sich dann öffnet. Das hat natürlich noch mal eine ganz andere spirituelle Kraft als so, wie er heute aussieht.

00:29:50: Christiano Marchegiani O-Ton

00:29:55: Übersetzung Marchegiani Der Petersplatz von Bernini hat einen Architekten wie unseren Nicola Salvi sehr inspiriert. Auch er wollte einen Raum schaffen, der dem Leben in vieler Hinsicht dient. Er wollte nicht nur ein Denkmal erbauen, er wollte mehr: einen Raum der Gemeinschaft, einen Raum der Begegnung, einen Raum des blühenden Lebens. Es gelang ihm, diesen relativ kleinen Platz zu etwas zu machen, was einmalig ist auf der Welt. Hier ist das Leben dem Alltag ein bisschen enthoben.

00:30:27: Übersetzung Marchegiani Wir kennen solche Eindrücke vor allem aus Träumen. Räume, in denen die Kunst mit der Natur verschmilzt. Die Architektur verwandelt sich in Formen der Natur. Da gibt es künstliche Felsen. Also Kunst. Die Natur. Die Musik sogar, weil die verschiedenen Wasserfälle ein Klangerlebnis schaffen. Also dieser Raum spricht alle unsere Sinne an! Natürlich würde man diese Skulpturen an Felsen gerne berühren.

00:31:06: Martin Da sind wir wieder - bei Anita Ekberg und dem gemeinsamen Bad, das wir alle gerne nehmen würden.

00:31:12: Irene Ja, genau. Und das da sehr prosaisch und profan sind da die Polizisten unserer Zeit und Polizistinnen davor immer mit ihren Pfiffen.

00:31:24: Marko Und Marcello Mastroianni wollte ja auch eigentlich auch nicht die Figuren berühren. So viel Gerechtigkeit muss man der Frau Ekberg noch widerfahren lassen. Sie war da schon so eine Art Wasser-Nymphe, die durchaus große Anziehungskraft hatte in Kombination. Vielleicht hätte sie Herrn Salvi auch gefallen.

00:31:48: Irene Vielleicht. Also ich mein, sie wirkt ja so ja wie eine Wasser-Nymphe, wirkt sehr sehr groß, großer Busen, schulterfreies Kleid - also. Und Herr Salvi wird ja als sehr schmal und schmächtig beschrieben. .

00:32:05: Marko Oje. Was ein Paar!

00:32:06: Irene Genau - wir wissen nicht, ob es diese Begegnung gegeben hätte? Man muss sagen, und auch Christiane Markeghiani, der Kunsthistoriker, war da wirklich noch mal ganz begeistert, als er davon sprach, dass diese Szene den Brunnen in die Kunst des 20. Jahrhunderts gehoben hat. Denn der italienische Film ist im 20 Jahrhundert eigentlich das, was die Baukunst und die Skulptur in den Jahrhunderten zuvor in Italien war, nämlich wirklich ein Meilenstein in der Kunst und der Ausdrucksform dieses Landes.

00:32:44: Christiano Marchegiani O-Ton

00:32:51: Übersetzung Marchegiani Dank Federico Fellini und seinem berühmten Film von 1960! Wie könnte man die Szene vergessen, in der die wunderschöne Anita Ekberg wie eine Nymphe in die Wasser steigt und Marcello Mastroianni auch zu einem nächtlichen Bad verführt? Salvi wäre darüber überglücklich, zeigt die Szene doch in Fleisch und Blut eine Nymphe, wie er sie sicher gern in Stein modelliert hätte. Der Film setzt sein Werk fort und steigert es noch, indem es die Bildkraft der Fontana di Trevi mit lebenden Menschen fortsetzt. Er schafft hier eine Verführung, eine ewige Verführung.

00:33:36: Martin Großes Kino im wahrsten Sinne des Wortes. In Stein und in Bild. Weiß man, ob der Ruf, den der Trevi-Brunnen genießt und der Grund, weswegen alle dahin pilgern, jetzt der Film auch tatsächlich ist. War das sozusagen der Startschuss für die Touristen aus aller Welt, dorthin zu strömen?

00:33:54: Irene Schon eine Renaissance, das Wort hatten wir schon ein paar Mal in Bezug auf die Kunst. Aber dass das eine Renaissance war dieses Brunnens. Nun muss man natürlich sagen, 1960 hat, das war der Welt Tourismus ja erst nach und nach begonnen. Eine schöne Sache finde ich auch noch, dass jetzt die Menschen, die da stehen, praktisch zum Brunnen dazugehören. Und in der Zeit, in der er erbaut wurde, war das aber auch zum Beispiel bei Theatern und so so gedacht, dass die Theater so gebaut waren, Kirchen sicher auch, dass sie mit den Menschen, die da sind, erst das vollendete Werk werden. Und das kann man von der Fontana di Trevi sicher sagen, dass die vielen Menschen aus aller Welt den Brunnen erst gemeinsam zu dem machen, was er ist.

00:34:48: Marko Es ist doch ein bisschen schon eine Ironie, sowohl dem Erbauer als auch Frau Ekberg: Man hat sie doch beide ein bisschen vergessen. Wenn ich mal gucke, ich habe mal geguckt, was denn Frau Ekberg denn danach so - nach "Das süße Leben" "La dolce vita" gedreht hat. "Das Liebes Karussell", "Das gewisse Etwas der Frauen". "Blonde Köder für den Mörder". "Djangos blutige Spur" - immerhin. Das ist...

00:35:14: Irene Also.

00:35:16: Marko "Geständnisse einer Nonne"

00:35:17: Irene Das war keine ewige Verführung, sondern eine, ja, eine langsam runter gegangen auf der Treppe der Qualität, würde man mal sagen.

00:35:27: Marko Einer der letzten Film heißt "Schamlose Angela". Na ja. Sie war eine kurze Göttin...

00:35:33: Irene Es gibt doch viele Künstler, auch Schauspieler, die mit einem Film dauerhaft in Verbindung sind. Und das ist Anita Ekberg mit dieser Szene.

00:35:42: Martin Von Anita Eckberg bleibt "La dolce vita" und das Bad in der Fontana di Trevi. Und von Nicola Salvi bleibt der Brunnen selbst also insofern...

00:35:53: Irene Ganz genau.

00:35:53: Martin Beide Stränge zusammen...

00:35:56: Marko So, und jetzt sollten wir noch mal den Brunnen anwerfen. Moment mal gucken. Es gibt es vielleicht in der Länge.

00:36:03: Martin Na ja, das wird nichts. Renn hier nix um...

00:36:08: Marko Wir können jetzt hier den Brunnen anwerfen.

00:36:11: Martin Es ist der Vorteil, wenn man nicht im Studio dreht, sondern in der Küche der werten Kollegin Irene Dänzer-Vanotti. Und da sprudelt auch schon der Brunnen der Trevi Brunnen. Man hört es ganz deutlich im Hintergrund.

00:36:25: Irene Und ich bewege mich auf den Brunnen zu wie einst Anita Eckberg. Ich pflücke das weiße Kätzchen aus dem Haar.

00:36:35: Martin Wie es da hochgekommen ist, weiß man bis heute.

00:36:37: Marko Miau. Für diese Szene wurden keine Tiere gequält... Miau, Miau.

00:36:45: Martin Klingt anders. Aber es ist so.

00:36:47: Irene Ich rufe noch mal Marcello, where are you? Sie spricht Englisch, kurioserweise: Marcello.

00:36:54: Martin Und ich als Marcello sitze da, versonnen blickend, mit einer Tasse Espresso, und schaue Anita Egberk hinterher, wie sie in diesen Brunnen hinein stapft. Ja, Elfengleich.

00:37:12: Irene Und dann stehst du auf, gehst auch selber in den Brunnen.

00:37:18: Marko Und wenn ihr jetzt da draußen sehen könntet, wie Irene und Martin Herzog in der Spüle planschend im Waschbecken, ja als Sinnbild der Freude nymphenartig mir zuwinken, so würdet auch ihr sagen: Ja, davon möchte ich mehr. Und das könnt ihr bekommen. Wieder in zwei Wochen. Dann gibt es mich eine neue Folge von.

00:37:38: Martin Die Geschichtsmacher. Und wenn's euch gefallen hat in dieser Woche, dann sagt es Freunden, Bekannten, Liebhabern des italienischen Filmes und allen, die euch lieb und teuer sind. Und wenn es euch nicht gefallen hat.

00:37:52: Marko Dann schreibt uns aber bitte nur uns unter www.diegeschichtsmacher.de wisst ihr dann wo? Und wir sagen Danke, Irene, für dieses wunderbare Bad.

00:38:03: Irene Dank euch für die Fragen und für diesen gemeinsamen Ausflug.

00:38:07: Martin Und wir hören uns in 14 Tagen wieder bei den Geschichtsmachern. Tschüss.

00:38:12: Marko Tschüss.

00:38:12: Irene Tschüss.

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